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Mit Susanne Vincenz-Stauffacher den Ständeratssitz behaupten

Mit Susanne Vincenz-Stauffacher den Ständeratssitz behaupten

Die 51-jährige Abtwiler Kantonsrätin Susanne Vincenz-Stauffacher bringt einen reichen politischen Rucksack mit, den Kanton, die Frauen und den Freisinn in Bern standesgemäss zu vertreten. Nach Erika Forster-Vannini und Karin Keller-Sutter wäre Vincenz die dritte St.Galler Ständerätin.

Die Parteileitung schlägt die Abtwiler Kantonsrätin einstimmig zur Nomination vor

Susanne Vincenz-Stauffacher wird den freisinnigen Delegierten am 20. Dezember 2018 als Kandidatin für den Ständerat vorgeschlagen. Dies hat die Parteileitung gestern Abend einstimmig beschlossen. Die 51-jährige Abtwiler Kantonsrätin bringt einen reichen politischen Rucksack mit, den Kanton, die Frauen und den Freisinn in Bern standesgemäss zu vertreten. Politisch liegt ihr Fokus auf Bildungs- und Wirtschaftsthemen sowie auf gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Nach Erika Forster-Vannini und Karin Keller-Sutter wäre Vincenz die dritte St.Galler Ständerätin.

Die Parteileitung der FDP.Die Liberalen schlägt ihren Delegierten einstimmig und aus Überzeugung Kantonsrätin Susanne Vincenz-Stauffacher als Nachfolgerin von Bundesrätin Karin Keller-Sutter als Kandidatin für die Ständeratswahlen vom 10. März 2019 vor. Das hat die Parteileitung am Mittwochabend beschlossen.

Vertreterin des privaten Sektors

Susanne Vincenz-Stauffacher weist einen beeindruckenden, beruflichen und privaten Leistungsausweis vor: Nach einem Jus-Studium an der Universität St.Gallen und der Erlangung des Anwaltspatents des Kantons St.Gallen machte sich Vincenz-Stauffacher selbständig und führt seit 1993 als Rechtsanwältin und öffentliche Notarin in St.Gallen eine eigene Kanzlei. Als Unternehmerin und Vertreterin des privaten Sektors kennt sie die Herausforderungen der Wirtschaft. Seit 2013 amtet sie zudem als Ombudsfrau Alter und Behinderung der Kantone St.Gallen und beider Appenzell. Seit 2016 präsidiert sie auch die Stiftung Opferhilfe SG – AR – AI.

Engagiertes Parteimitglied

Susanne Vincenz-Stauffacher hat sich bereits in verschiedenen Funktionen für den St.Galler Freisinn engagiert. So war sie von 1997 bis 2005 Mitglied der kantonalen Parteileitung, ab 2000 als Vizepräsidentin der Kantonalpartei – notabene der damaligen Kantonalpräsidentin Karin Keller-Sutter. Parallel dazu engagierte sie sich auch in ihrer Ortspartei und war erste Präsidentin der fusionierten FDP-Ortspartei Gaiserwald. Im Februar 2016 erreichte sie bei den kantonalen Wahlen im Wahlkreis St.Gallen den ersten Ersatzplatz und wurde nach dem Rücktritt des ehemaligen Fraktionschefs Reinhard Rüesch am 17. September 2018 als Kantonsrätin vereidigt. Vincenz-Stauffacher war immer auch ehrenamtlich tätig: Von 1994 bis 1998 war sie Präsidentin des Sonderschulheims Langhalde Abtwil, danach bis 2004 Präsidentin des Spitexvereins Gaiserwald, bevor sie 2005 das Präsidium der Frauenzentrale des Kantons St.Gallen übernahm und bis 2014 innehatte. Seit 2015 ist sie Vizepräsidentin des Vereins Hölzli, der junge Menschen in anspruchsvollen Lebensumständen bei der sozialen, schulischen und beruflichen Wiedereingliederung unterstützt.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Neben Beruf, Politik und Ehrenämtern ist Susanne Vincenz-Stauffacher auch Mutter zweier erwachsener Töchter und lebt mit Ihrem Mann in Abtwil. «Vereinbarkeit von Beruf und Familie war für mich nie nur Theorie – sondern gelebte Praxis» so Vincenz-Stauffacher und führt weiter aus: «Auch wenn sich die Situation verbessert hat, haben wir diesbezüglich noch einige gesellschaftspolitische Herausforderungen zu lösen. An diesen Lösungen würde ich gerne im Ständerat mitarbeiten. Ich bin überzeugt, dass mit einer verbesserten Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein direkter Nutzen für die Wirtschaft resultiert: Das grosse, ungenutzte Potential an gut ausgebildeten Frauen wird so abgeholt und bleibt dem Arbeitsmarkt erhalten – eine wirksame Massnahme gegen den Fachkräftemangel.»

Bildung und Wirtschaft

«Ein weiterer Fokus meiner Politik liegt auf wirtschaftlichen Themen. Als Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei weiss ich, dass jeder Franken, der ausgegeben wird, zuerst verdient werden muss. Ich habe als junge Rechtsanwältin ohne fremdes Geld eine Kanzlei gegründet und war bereit, dieses Risiko auf mich zu nehmen» erklärt Susanne Vincenz-Stauffacher. Als Anwältin berate sie insbesondere auch KMU und kenne deren besonderen Bedürfnisse. Als weiteren Schwerpunkt ihrer politischen Interessen nennt sie bildungspolitische Themen: «Bildung ist unser wertvollster und einziger ‹Rohstoff› – dem gilt es Sorge zu tragen. Unser duales Bildungssystem ist ein Erfolgsmodell, um das uns viele Länder beneiden.» Schnittstellen zwischen Wirtschafts- und Bildungspolitik werden insbesondere bei der Digitalisierung offensichtlich: «Die Digitalisierung beginnt bei der Ausbildung der jungen Generationen. Sie ist Garant für eine erfolgreiche, wertschöpfende und nachhaltige Zukunft. Mit der IT-Bildungsoffensive machen wir im Kanton St.Gallen einen richtigen Schritt. Weitere müssen auch auf Ebene Bund folgen.»

Den Menschen eine Stimme geben

Die Parteileitung der FDP ist überzeugt, mit Susanne Vincenz-Stauffacher den Delegierten eine überzeugende und chancenreiche Kandidatur zu präsentieren. «Wir wollen den FDP-Sitz engagiert verteidigen und treten an, um zu gewinnen» teilt Kantonalpräsident und Kantonsrat Raphael Frei mit. «Die Parteileitung hat sich einstimmig und mit Überzeugung hinter diese Kandidatur gestellt. Susanne Vincenz-Stauffacher bringt den gewünschten beruflichen, politischen und privaten Erfahrungsschatz für dieses anspruchsvolle Amt mit. Einmal mehr zeigt sich: Der St.Galler Freisinn kann nicht nur mit liberaler Politik, sondern auch mit Köpfen überzeugen.» Zu ihrer Motivation befragt antwortet Vincenz-Stauffacher: «Ich habe mich vor einiger Zeit entschieden, auf Bundesebene zu kandidieren. Es wäre mir eine Ehre, die nationale Politik unseres Landes mitgestalten zu dürfen. Als selbständige Rechtsanwältin und Ständerätin kann ich nicht nur die Anliegen der kantonalen Behörden, sondern vor allem auch diejenigen der Menschen einbringen und ihnen eine Stimme verleihen.» Sie habe den Kopf und den Rücken für dieses hohe Amt frei und könne sich als Selbständigerwerbende die nötige Zeit entsprechend freimachen.

Bald frauenloser Ständerat?

Aufgrund der angekündigten Rücktritte von Ständerätinnen anderer Kantone läuft das Gremium Gefahr, ab den Wahlen 2019 kaum mehr Frau in seiner Mitte zu haben. Das wäre fatal – damit wäre mehr als die halbe Bevölkerung der Schweiz nicht mehr im Ständerat vertreten. Selbiges gilt für den Kanton St.Gallen: Mit Erika Forster-Vannini und Karin Keller-Sutter war der zweite St.Galler Ständeratssitz lange Zeit in Frauenhand. Das soll auch so bleiben – schliesslich sollen auch die St.Galler Frauen in der kleinen Kammer eine Stimme haben.

Nationalrat Marcel Dobler steht nicht zur Verfügung

Nationalrat Marcel Dobler, ebenfalls als Kandidat gehandelt, ist über die Kandidatur von Susanne Vincenz-Stauffacher sehr erfreut: «Susanne Vincenz-Stauffacher ist die richtige Kandidatur für den Kanton und die FDP. Es ist zentral, dass wir in Bern nicht nur Berufspolitikerinnen und Berufspolitiker haben, sondern auch Personen, die ihr eigenes Geld verdienen.» Für Dobler selbst kommt eine Kandidatur am 10. März 2019 nach Gesprächen mit Familie und Umfeld nicht in Frage. Bekanntlich ist er seit dem letzten Sommer an Franz Carl Weber beteiligt und dort für rund 240 Mitarbeitende verantwortlich. «In den ersten Monaten im neuen Jahr stehen zudem richtungsweisende strategische Projekte an, die meine volle Aufmerksamkeit verlangen. Was ich mache, mache ich richtig – bei einer Ständeratskandidatur in den nächsten 3 Monaten wäre das nicht möglich.»

Nomination noch im Dezember

Am 20. Dezember 2018 werden die Delegierten der FDP in den Hofkeller nach St.Gallen eingeladen und entscheiden sodann abschliessend, ob die FDP am 10. März 2018 mit Susanne Vincenz-Stauffacher zu den Ständeratswahlen antreten wird. Selbstverständlich sind weitere Kandidaturen – auch am Abend der Nominationsversammlung aus der Mitte der Parteimitglieder – noch möglich.

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